Mit Druiden auf den Wüstegarten (12.12.2010)

Druidenwanderung

(Titelbild: © Wolfgang Damm)

Eigentlich ein Wetter zum Drinbleiben am 12. Dezember 2010: Der Schnee der letzten Tage ist fast weggeschmolzen, Nieselregen fällt vom grauen Himmel und die 2 Grad Plus sind gefühlte minus zehn.
Aber was gibt es Schöneres, als mit dem Partnerschaftsverein wieder mal eine Wanderung zu unternehmen? Mehr als 20 Vereinsmitglieder und ein Hund sind deshalb auch dabei, als wir in Densberg mit dem Kellerwalddruiden aus urigen Hörnern anstoßen auf diesen Tag, mit einem besonderen Honig-Kräuter-Trank. Die Wirkung lässt nicht lange auf sich warten, wie das Foto zeigt.
Und dann geht’s bergauf. Unterwegs erfahren wir immer wieder Wissenswertes über die Geschichte der Kelten, der Hessen und der Mainzer, über alte Grenzen und Kämpfe rund um die keltische Kultstätte – den Wüstegarten. Ein Glück, dass wir in der Neuzeit leben. Sonst wären wir als Fritzlarer wohl nicht so freundlich empfangen worden.
Zunächst können wir noch genüsslich in kleinen Gruppen wandern und uns über dies und das austauschen oder beim nächsten Stopp Neues über die Tier- und Pflanzenwelt im Naturpark Kellerwald-Edersee lernen. Die Waldameisenhaufen werden also nicht vor uns Wanderern mit dem Gitter geschützt, sondern vielmehr vor dem Wappentier des Naturparks, dem Grauspecht, der sie als Leibspeise verehrt.
Je höher wir steigen, desto tiefer sacken unsere Schuhe in den Schnee und sogar der Hund ist dankbar für die Fußstapfen des Vorgängers, in denen es sich deutlich leichter geht.
Am Exhelmer Stein können wir nur erahnen, wie mystisch für unsere keltischen Vorfahren das Beltane-Fest, der Beginn des Sommers, gewesen sein muss, wenn sie hier unter den steilen Quarzitklippen mit Fackeln und Schalmeien gefeiert haben. Als Menschen der Moderne wollen wir zu Hause mal googlen, wie man eine solche Weidenflöte selbst bauen kann.
Mit der Notration unseres Wanderteams schaffen wir auch die letzten Höhenmeter im Tiefschnee und erreichen wohlbehalten und gut gelaunt den 675m hohen Wüstegarten mit seinem Kellerwaldturm. Nach dem obligatorischen Gruppenfoto geht es wieder talwärts, wo der Tag mit einer kräftigen Mahlzeit, bester Stimmung und vielen Plänen für das kommende Vereinsjahr endet.