Zur Onlineausgabe: Wochenspiegel Dom- und Kaiserstadt Fritzlar Ausgabe 36/2023
Trotz des angesagten Regenwetters trafen sich 23 interessierte Mitglieder am Grauen Turm, um sich die interessante Führung über die Brunnen- und Wasserversorgung in Fritzlar anzuhören und die Geschichte einiger der noch vorhandenen Brunnen, z. B. am Hochzeitshaus, – Dom, und Rolandsbrunnen am Marktplatz zu erfassen. Es ist erstaunlich, wie viele Brunnen, Zisternen und Quellen es hier gab und zu erfahren, wie die Nutzung in den verschiedenen Jahrhunderten, auch durch das Flusswasser der Eder bewerkstelligt wurde.
In einer Broschüre (nach Falckenheiner v. 1841) steht geschrieben:
„Die vielfach erwähnte Wasserkunst, durch welche die Altstadt Fritzlar hauptsächlich mit Flusswasser versorgt wird, reicht bis in das 14. Jahrhundert zurück. 1609 legte sie der Stadtrat unter das St. Catharinenkloster, heute Ursulinen und erlangte von dem Stift die Erlaubnis, das Wasser der Steingosse hierzu verwenden zu dürfen. Späterhin finden wir sie unter dem Dach der inzwischen städtisch gewordenen Mönchmühle angebracht, deren Besitzer auch noch jetzt immer dieses Servitut (Dienstbarkeit) zu tragen hat. Dieses Kunstwerk treibt das Wasser in eisernen Röhren den Mühlenberg und Amberg hinauf bis zum großen Kump vor der Stiftskirche. Hier teilte sich ihr Gang ehemals in zwei Arme, von denen einer über den oberen Friedhof an der Johanniskirche hin in die Küche des Hochzeitshauses lief, während der andere durch die Krämen in das obere Brauhaus abzweigte, sodann das Wasserbecken auf dem Markt (Rolandsbrunnen) versorgte, weiter durch die Werkelgasse in das untere Brauhaus führte und hier, an seinem Ende, am Klobesplatz, das ihm auf dem weiten Weg noch verbliebene Wasser zu jedermanns freiem Gebrauch ausgoss“.
Auch die vielen, z. B. durch archäologische Grabungen entdeckten privaten Brunnen der jeweiligen Grundstücksbesitzer wurden von Herrn Dr. Schotten fachlich und spannend beschrieben.
Wir sagen nochmals herzlichen Dank!
Glücklicherweise setzte der Regen dann erst gegen Ende der Führung ein, sodass sich die Gruppe gleich in der Weinstiege am Marktplatz, mit dem Blick auf den Rolandsbrunnen, Platz nehmen konnte. Der Nachmittag endete dann mit den Gesprächen bei einem Glas Wein/Kaffee und/oder Flammkuchen, bzw. Obstkuchen gemütlich und genüsslich.
Zu unserer nächsten Veranstaltung am Samstag, d. 23. 9. Um 14 Uhr zum Minigolf in Fritzlar-Züschen laden wir herzlich ein. (Anmeldungen unter: marlies-heer@web.de/, Tel. 05622/3431)
Marlies Heer, 1.Vors.